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Chinas Arbeiter profitieren immer weniger vom Wirtschaftswachstum des Landes. Lag der Anteil der Löhne im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt Mitte der achtziger Jahre noch bei rund 55%, fiel dieser bis 2005 auf unter 37%.

Dass die Zahl der unzufriedenen Arbeiter in der Volksrepublik wächst, zeigt eine bislang noch nie da gewesene Streikwelle, die im Sommer vergangenen Jahres zahlreiche ausländische Unternehmen in China erfasste. Betroffen waren in erster Linie japanische Autofirmen und deren Zulieferer.

Während in der Vergangenheit derartige wilde Streiks meist von der lokalen Polizei aufgelöst wurden, hielt sich die chinesische Staatsmacht dieses Mal auffallend zurück. So blieb den betroffenen Firmenleitungen nichts anderes übrig, als mit drastischen Lohnerhöhungen einen längeren Produktionsstopp zu vermeiden. Der Allchinesische Gewerkschaftsbund, der in China weniger die Interessen der Arbeitnehmer vertritt als vielmehr für eine harmonische Kooperation zwischen Arbeitern, Management und Parteiorganen zuständig ist, zeigte sich meist unfähig, schlichtend einzugreifen.

Seit diesen Vorfällen wird in der chinesischen Regierung wieder verstärkt über eine Anhebung und Angleichung der Löhne diskutiert. Während in zahlreichen Städten und Provinzen die Mindestlöhne unmittelbar nach den Streiks angehoben wurden, könnte auch der chinesischen Gewerkschaft als Interessenvertreter der Arbeitnehmer eine neue Bedeutung zukommen.

In unserem  Breakfast Club mit dem Titel

„Ein größeres Stück vom Kuchen – Chinas Arbeiter zwischen Staatsmacht, Management und Gewerkschaften“

stellte Herr Wolfgang Müller, Konzernbetreuer der Schaeffler Gruppe bei der IG Metall Bayern das Spannungsfeld der chinesischen Arbeiter dar und erörterte, ob Chinas Gewerkschaft zukünftig einen Einfluss auf eine gerechtere Verteilung der Löhne in Chinas Betrieben hat. Darüber hinaus diskutierte Herr Müller verschiedene Szenarien, auf die sich ausländische Investoren sowie internationale Gewerkschaften einrichten sollten.

Der Breakfast Club fand am 28. Februar, 8.00 Uhr, im Schönen Saal des Alten Rathauses Nürnberg (Wolffscher Bau) statt. Im Anschluss an den Vortrag konnten die rund 30 Teilnehmer bei einem gemeinsamen Frühstück das Thema vertiefen und Erfahrungen austauschen.

Ein Profil des Referenten finden Sie nebenstehend als pdf-Dokument.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Wirtschaftsreferat der Stadt Nürnberg statt.

Unterstützt wird der Chinaforum Breakfast Club in Nürnberg von