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Vortrag von Prof. Dr. Roderich Ptak

Alte chinesische Texte enthalten viele Tiernamen und bisweilen auch kurze Bemerkungen zu Aussehen, Verhalten und anderen Attributen von Tieren. Doch es gelingt nur selten, die alten Bezeichnungen und kurzen Erwähnungen den heute gültigen zoologischen Kategorien zuzuordnen. Auffällig ist zudem, dass bestimmte Tiere anders gruppiert wurden als erwartet. Außerdem sind Vögel sehr häufig vertreten; sie bilden die größte Gruppe. All dies führt zu grundsätzlichen Fragen. War etwa die Einbindung der Fauna in kosmologische Zusammenhänge entscheidend? Wie stand es um die Beobachtung von Tieren und die Ermittlung von differentiae? Weiterhin zeigen ausgewählte Beispiele, dass einzelne Namen möglicherweise lange falsch interpretiert wurden. Wiederum andere Termini dürften „importiert“ worden sein. Kurz: Der Vortrag wirft offene Probleme auf, die wir bislang nicht lösen können. Doch zugleich lassen diese erahnen, dass die „Altvorderen“ über ein reichhaltiges zoologisches Wissen verfügten.

Über den Referenten: 

Prof. Dr. Roderich Ptak, wissenschaftlicher Berater des Münchner Konfuzius-Instituts, lehrte an der LMU und ist seit 2021 im Ruhestand. Er hat mehrere Bücher über Tiere im alten China veröffentlicht (alle im Harrassowitz Verlag): Exotische Vögel: Chinesische Beschreibungen und Importe (2006); Tiere im alten China. Studien zur Kulturgeschichte (2009); Marine Animals in Traditional China: Studies in Cultural History (2009); Birds and Beasts in Chinese Texts and Trade. Lectures Related to South China and the Overseas World (2011); (mit Hu Baozhu): The Earliest Extant Bird List of Hainan: An Annotated Translation of the Avian Section in Qiongtai zhi (2015).

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