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Der Roman „Der Traum der roten Kammer“ (Hongloumeng) von Cao Xueqin (18. Jahrhundert) gilt als der bedeutendste Roman im alten China. Seine Beliebtheit verdankt er dem Umstand, dass er, wie kein anderer, die ästhetischen Sensibilitäten der klassischen chinesischen Bildungselite abbildet — ihre Liebe zu Dichtung, daoistisch-buddhistischer Philosophie, Kunst und Gärten.

Der Roman lässt sich vielseitig lesen: als Sittengemälde, Familienchronik, Liebesgeschichte, Bildungsroman oder als verschlüsselte Autobiografie. Besonders spannend ist jedoch die philosophisch-buddhistische Deutung: Sie zeigt das Leben als Spiel von Illusion und Wahrheit, Lust und Erkenntnis — ganz im Sinne des Herz-Sutra und des Prinzips der Nicht-Dualität.

Im Vortrag werden zentrale Szenen und buddhistische Motive vorgestellt, die das Werk in einem neuen Licht erscheinen lassen: Was ist Traum, was Wirklichkeit? Was Fiktion, was Wahrheit?

Über den Referenten 

Karl-Heinz Pohl, geboren 1945 in Saarlouis. Studium der Sinologie, Japanologie und Kunstgeschichte an den Universitäten Hamburg, Bonn und Toronto (Kanada). 1982 Ph.D. in East Asian Studies an der Universität Toronto. 1987 – 1992 Professor für chinesische Literatur und Geistesgeschichte an der Universität Tübingen. 1992 – 2010 Professor für Sinologie an der Universität Trier. Seit 2010 im Ruhestand.

Arbeitsgebiete: chinesische Geistesgeschichte, Ethik und Ästhetik des modernen und vormodernen China, interkulturelle Kommunikation und Dialog zwischen China und dem Westen.

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