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Rund 100 Millionen Einwohner des Vielvölkerstaats China werden den insgesamt 55 anerkannten ethnischen Minderheiten zugerechnet. Dass das Verhältnis zwischen diesen und den Han-Chinesen, die rund 92% der Bevölkerung Chinas stellen, nicht spannungsfrei ist, zeigen die aktuellen gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Autonomen Region der Uiguren in Xinjiang ebenso wie die Unruhen in Tibet vor mehr als einem Jahr.

Doch längst nicht alle Minderheiten in der Volksrepublik fühlen sich benachteiligt oder unterdrückt und begehren auf. Die größten Minoritäten, die Zhuang, Mandschu oder Miao, erregen – weitestgehend eingegliedert in die chinesische Gesellschaft – nur wenig Aufmerksamkeit.

Im Fokus der westlichen Berichterstattung stehen daher das Schicksal der Uiguren und insbesondere das der Tibeter. Diese werden nach Medienberichten u.a. bei der Ausübung ihrer Religion behindert und durch den politisch veranlassten Zuzug von Han-Chinesen zu Minderheiten in ihren eigenen Siedlungsgebieten.

Die gewaltsamen Ausbrüche in Xinjiang und Tibet stoßen bei der Mehrheit der Han jedoch auf Unverständnis, schließlich wurden beide Autonomen Regionen wirtschaftlich entwickelt und auch der Bevölkerung durch die Ausnahme von der Ein-Kind-Politik und durch einen erleichterten Hochschulzugang große Vorteile gewährt.

Im Rahmen unseres letzten Breakfast Club am 5. Oktober in München erläuterte Dr. Björn Alpermann, Juniorprofessor für Contemporary Chinese Studies an der Universität Würzburg, die komplexen Beziehungen zwischen chinesischer Mehrheit und den ethnischen Minderheiten und legte dar, welche Politikmaßnahmen zur Unterstützung der Minoritäten ergriffen werden und welche ihren Unmut erregen.

Im Rahmen seines Vortrags mit dem Titel

„Chinas Minderheiten – Sprengstoff für die Einheit des Landes?“

ordnete er die Rivalität der Ethnien in den rasant ablaufenden Modernisierungsprozess in China ein und stellte sich der Frage, welche Herausforderungen von den ungelösten Problemen für die nationale Einheit Chinas ausgehen.

Der Vortrag fand am 5. Oktober 2009 im Rahmen des Chinaforum Breakfast Club im Kaufmanns-Casino in München statt. Im Anschluss konnten die rund 60 Teilnehmer, wie gewohnt, mit dem Referenten und den Teilnehmern bei einem gemeinsamen Frühstück das Thema vertiefen und Erfahrungen austauschen.

Der Chinaforum Breakfast Club wird unterstützt von: