Auf dem 18. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas im Herbst dieses Jahres wird die Führungsmannschaft um Staats- und Parteichef HU Jintao und Ministerpräsident WEN Jiabao Platz für eine neue Generation machen. Bis vor wenigen Monaten sorgte der bevorstehende Machtwechsel noch für wenig Aufregung, stehen mit XI Jinping und LI Keqiang die Nachfolger für die höchsten Ämter im Lande doch bereits seit Jahren fest.

Die Entmachtung des Spitzenpolitikers BO Xilai im Februar zeigt jedoch, dass Führungswechsel in China selten reibungslos von statten gehen. Der unter Mordverdacht geratene BO gilt als Vertreter der politisch Linken, der sich durch seinen harten Kampf gegen Korruption sowie durch die Inszenierung altkommunistischer Lieder während der Zeit als Parteisekretär von Chongqing zwar einen Namen, jedoch auch viele Feinde gemacht hat. Seine Absetzung öffnete den Blick auf die Grabenkämpfe, die innerhalb der Partei für Unruhe sorgen.

Dabei geht es nicht nur um die zukünftige politische Ausrichtung Chinas, auch die Vorstellungen über die richtige wirtschaftliche Entwicklung des Landes gehen innerhalb der Partei erheblich auseinander.

Im Rahmen unseres Chinaforum Breakfast Clubs mit dem Titel „Machtwechsel in Beijing – was wir von Chinas neuer politischer Führung erwarten können“ beleuchtete Dr. Doris Fischer, Professorin für China Business and Economics an der Universität Würzburg, den Werdegang der neuen Spitzenpolitiker der Volksrepublik. Dabei ging Sie insbesondere der Frage nach, für welche politischen und wirtschaftlichen Linien die neue Führung steht und welche Auswirkungen dies auf die zukünftige Zusammenarbeit mit China haben könnte.

Der Vortrag fand am 16. Juli um 8.00 Uhr im Kaufmanns-Casino, Odeonsplatz 6, in München statt.